Der Taufstein aus Ruhpoldinger Marmor wird mit einem Taufsteindeckel aus Fichtenholz geschlossen. Die Bemalung der Abdeckhaube stammt von dem Kunstmaler Tutschek. Sie ist in drei Ebenen gegliedert:
In der untersten Reihe ist der so genannte Taufbefehl auf goldenen Grund geschrieben (Matthäus 28,19). Auf weiteren Bildern sind die zwölf Apostel zu sehen. Judas Iskarioth, der Jesus verriet und sich selbst tötete, wurde durch den Apostel Paulus ersetzt. Das Neue Testament gibt wenig Auskunft über das weitere Schicksal der Apostel, aber die mittelalterliche „Legenda aurea“ schmückt ihr Leben reich aus. Im Nimbus (Heiligenschein) der Apostel steht deren jeweiliger Name. Alle Apostel sind mit einem Attribut versehen, das eine Bedeutung in ihrem Leben bzw. bei ihrem Märtyrertod hatte. Die Darstellungen der Apostel auf den folgenden Seiten beginnen rechts von der Christusdarstellung und gehen gegen den Uhrzeigersinn weiter.
Die nächste Ebene zeigt den Paradiesbaum, von dem Adam und Eva gegen den Willen Gottes aßen. Ein Engel mit einem Flammenschwert verwehrt allen Menschen seither den Zugang zum Paradies. Erst durch die Taufe wird den Gläubigen der Zugang zum Reich Gottes wieder möglich.
In der obersten Reihe ist sowohl das dreieckige Auge Gottes zu sehen, das für die Dreieinigkeit steht, wie auch die Abbildung des Heiligen Geistes in Form einer Taube.