Nachdem im September 2012 die Außeninstandsetzung der Stephanuskirche abgeschlossen und mit einem wunderschönen Gottesdienst zum Erntedanksonntag festlich gefeiert wurde, gilt es an dieser Stelle, allen von Herzen DANKE zu sagen,
die zum Gelingen dieser großartigen Sanierung beigetragen haben. Da sind an erster Stelle diejenigen zu nennen, die sicherstellten, dass die baulich notwendigen Maßnahmen finanziert werden konnten. Derzeit ist es in der Regel so, dass jeweils ein Drittel der Gesamtkosten durch die Landeskirche, den Dekanatsbezirk und die betroffene Kirchengemeinde aufgebracht wird. Es ist nicht selbstverständlich für eine Kirchengemeinde, dass sie sich an den Gesamtkosten einer Sanierung dieser Größenordnung zu einem Drittel beteiligen kann. Bei der Stephanuskirche betrug dieser Anteil immerhin stolze 400 000 Euro! Allen „Engeln“, die gefunden wurden, um den Beitrag der Kirchengemeinde an der Sanierung zu stemmen, ein herzliches „Vergelt’s Gott“. Zum Zweiten geht ein herzliches Dankeschön an die beteiligten Planer und Firmen, ohne deren gutes Zusammenspiel eine erfolgreiche Sanierung nicht möglich gewesen wäre.
Sanierung von Grund auf
Die ersten Überlegungen zur Sanierung der Außenhhülle gehen zurück in das Jahr 2008. Die vom Dekanatsbezirk beauftragten Architekten Lederer-Piloty aus Schwabing und das Ingenieurbüro Burges+Döhring aus Bayreuth hatten zu diesem Zeitpunkt die anspruchsvolle und gelungene Sanierung der Schwabinger Erlöserkirche abgeschlossen. Gewisse baukonstruktive Parallelen haben uns veranlasst, auf dieses kompetente Planergespann zurückzugreifen und es mit einer Voruntersuchung zum baulichen Zustand der Stephanuskirche zu beauftragen. Es stellte sich leider sehr schnell heraus, dass zur notwendigen Erneuerung der Dachdeckung, die der Grund für alle weiteren Überlegungen war, eine statisch notwendige Korrektur des Dachstuhls kommen sollte. Diese wunderbare, sehr gewaltige Zimmermannskonstruktion ließ einige Schwachstellen erkennen, die im Zuge der Dachsanierung korrigiert werden mussten. Offenbar hatte der Prüfstatiker während der Bauzeit fälschlicherweise die aussteifenden Diagonalen korrigiert. Das führte dazu, dass sich der Dachstuhl in der Mitte der Deckenbalken um etwa zehn Zentimeter senkte, so dass die Dachsparren auf die Mauerkrone aufsetzten und diese im Lauf der Zeit nach außen drückten. Infolgedessen mussten auch das Mauerwerk und die Fugen instand gesetzt werden.
Mühe, die sich gelohnt hat
Im Zuge der Sanierung wurden darüber hinaus von dem Architekten German Bestelmeyer sorgfältig und sehr stimmig geplante Details wie die Mauerkrone oder das Turmkreuz auf dem Dachreiter wiederhergestellt. Seit der Errichtung der Kirche im Jahr 1938 verloren gegangene Bauteile, wie etwa die von einem Stern gekrönte Wetterfahne, wurden sorgfältig nach alten Originalplänen nachgebaut und tragen nun zum wiederhergestellten ursprünglichen Gesamterscheinungsbild bei. Heute erstrahlen Kirche und Gemeindehaus wieder in neuem Glanz und wir sind dankbar, dass die Bauarbeiten unfallfrei und ohne größere Zwischenfälle abgelaufen sind. Die noch ausstehende Sanierung des Pfarrhausdachs, das optisch jetzt gegenüber dem Gemeindehaus und der Kirche deutlich abfällt, wird spätestens zum nächsten Stellenwechsel erfolgen, wenn nicht schon vorher aus Gründen der „erheblichen Gefährdung der Bausubstanz“ Handlungsbedarf gegeben ist.
Die Arbeit am Gesamterscheinungsbild geht weiter
Die Kirchengemeinde wird trotz der abgeschlossenen Außensanierung nicht müde, weiter am Gesamterscheinungsbild der Stephanuskirche zu arbeiten. So wurde im Zuge der Maßnahmen am Dach die Beleuchtung in der Kirche erneuert, die Neugestaltung des Kirchenvorplatzes ist in Arbeit und ein Kunstwettbewerb zur Umgestaltung der Kirchenfenster ist bereits ausgelobt. Gestatten Sie mir an dieser Stelle einen ganz besonderen Dank an Ihren unermüdlichen Pfarrer Matthias Dörrich. Ohne sein stetiges Drängeln und Mahnen, die notwendigen Arbeiten doch endlich in Angriff zu nehmen, wäre das ein oder andere bis heute vermutlich noch nicht passiert. Sehr angenehm ist dabei, dass er nicht nur ein Mahner sondern gleichzeitig auch ein Macher ist! Durch seine Ausbildung zum Schreiner (was bei Theologen wohl eine eher seltene Konstellation darstellt) nimmt er viele Dinge, ohne darum viel Aufhebens zu machen, selbst in die Hand, ehe lange auf einen Handwerker gewartet werden muss. Dafür auch Ihnen, lieber Herr Pfarrer Dörrich und Kollege (was das Schreinerhandwerk angeht), einen ganz persönlichen Dank. Die Dekanatssynode hat mit ihrem Beschluss zum Immobilienkonzept Anfang Dezember 2012 die Weichen für die Zukunft gestellt. Es wird notwendig sein, genau zu prüfen, welche Immobilien mittel- und langfristig in Abhängigkeit von der jeweiligen Gemeindegliederentwicklung notwendig sind. Die Gebäude aber, die erhalten bleiben, müssen sorgfältig unterhalten werden. Dies passiert in Ihrer Kirchengemeinde seit vielen Jahren mit Augenmaß. Neuen Wohngebieten am Hirschgarten begegnet man nicht automatisch mit der Errichtung oder dem Kauf neuer Gebäude, stattdessen werden Räume angemietet oder die Trägerschaft einer großen Kindertagesstätte übernommen. Dies ist sicherlich der richtige Ansatz, der richtungweisend für andere Kirchengemeinden sein kann. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kirchengemeinde im Jahr 2013 und darüber hinaus weiterhin viele Engel, die Sie bei allen geplanten Projekten tatkräftig unterstützen. Für die gelungene Sanierung und das hervorragende und sehr harmonische Zusammenspiel zwischen Kirchengemeinde, Kirchengemeindeamt als Vertreter des Bauherrn, Planern und Firmen sowie das gute Klima auf der Baustelle an dieser Stelle nochmals meinen ausdrücklichen Dank. Ihnen und Ihrer Gemeinde für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen.
Stefan Neukamm, Leiter der Abteilung Bau und Liegenschaften Evangelisch-Lutherisches Kirchengemeindeamt München