Jeden Abend um 19 Uhr läutet die größte und jüngste Glocke der Stephanuskirche. Die Spenderin dieser Glocke hat ihr im Jahr 2015 den Namen „Dankesglocke“ gegeben. Diese etwa drei Tonnen schwere Glocke trägt die Inschrift „Freut euch, eure Namen sind im Himmel geschrieben“ (nach Lukas, 10, 20b).
Sie sind eingeladen, ihr Fenster zu öffnen, eine Kerze anzuzünden und ein Vaterunser zu sprechen – jeden Abend zum Läuten der Glocke. Wir halten uns fern voneinander und sind doch füreinander da – im Gebet und in der Hoffnung. Verbunden durch unsere Fürbitte auch mit den vielen Menschen, die Leid tragen.
An dieser Aktion nehmen bereits über 700 christliche Gemeinden teil und sie wurde angestoßen von Pfarrer Ingmar Maybach, der auch als politischer Kabarettist auf Kleinkunstbühnen zu sehen ist.
Einer Kirchengemeinde, die den Namen des ersten christlichen Märtyrers Stephanus trägt, hat meiner Meinung nach den Auftrag, auch in schweren und schwersten Zeiten an der Hoffnung festzuhalten! So wie Stephanus, der noch kurz vor seiner Steinigung seiner Hoffnung Ausdruck verlieh mit den Worten: „Ich sehe den Himmel offen!“ (Apostelgeschichte, 7, 56)
Und ganz sicher lässt sich – wenn wir genau hinsehen, hinhören oder hinspüren – auch in dieser schweren Zeit noch Manches finden, wofür wir dankbar sein können. Daran soll und kann uns das Läuten der Dankesglocke jeden Abend erinnern!
Ihre Pfarrerin Sabine Arzberger